Leib

Caritative Nutzungserweiterung – Leib

Es ist bekannt, dass die physischen, existenziellen Bedürfnisse befriedigt sein müssen, damit sich Menschen mental öffnen und mit geistig-spirituellen Inhalten beschäftigen können. Dafür müssen wir den Menschen helfen, aus dem Überlebensmodus in einen Erlebensmodus zu kommen! Im Sinne von Teresa von Avila: „Tu deinem Leib Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“.

Die Nutzung der Kirche soll nach der Erweiterung den ganzen Menschen mit allen Sinnen ansprechen. Das spiegelt sich in allen Facetten des Ortes wider: in Angeboten, Raumgestaltung und ganz besonders in der wohlwollenden Zugewandtheit der Menschen, die sich dort engagieren. Der Kirchort soll ein Ort des Wohlgefühls und der Geborgenheit sein. Menschen, die die Kirche betreten, müssen sich direkt wie zuhause fühlen.

Die Frequentierung von Lebensmittelausgabe, Kleiderkammer, Essensausgabe und Beratung zeigt, dass es einen großen Bedarf an existenzsichernden Hilfen auch in unseren nur scheinbar wohlhabenden Stadtteilen gibt.

Die ehemalige Werktagskapelle dient als Begegnungsort. Dort wird eine Beratungsstelle entstehen, in der an mehreren Tagen in der Woche „Menschen in Not ein offenes Ohr und konkrete Hilfen für ihre Fragen und Sorgen“ finden können. An diesem Ort können außerdem die Gäste der Ausgaben während der Wartezeit gestärkt werden, neben der Beratung ganz einfach mit freundlicher Zuwendung und kostenlosen Getränken. Auch eine Kinderbetreuung während Veranstaltungen in der Kirche ist dort möglich. Eine Sitzecke kann für Gespräche und von Kleingruppen genutzt werden.

Vorrangiges Ziel der caritativen Angebote in St. Karl ist nicht die Versorgung mit Lebensmitteln, Kleidung oder Essen, sondern der wertschätzende Umgang und die Aufwertung von Menschen, die sich selbst als gesellschaftlich ausgeschlossen empfinden. Die Gäste sollen spüren, dass sie kostbare Menschen sind. So wird der Begriff „Gottesdienst“ in St. Karl weiter gefasst, im Sinne des Jesus-Wortes: „Was ihr für eins meiner geringsten Geschwister getan habt, das habt ihr mir getan.“ (vgl. Mt 25,40b)